Spielerei

Dienstag, 13. April 2010

Schadensersatz

Die U-Bahnlinie U2 bringt viele Berlin-Touristen an so prominente Orte wie den Alexanderplatz, Stadtmitte und Potsdamer Platz. Diese Tatsache wird zum Leidwesen der Berufspendler auch regelmäßig von "Stadtmusikanten" und "Motzern" als Einnahmequelle mißbraucht.
Zumindest mich nervt es, wenn ich nach Feierabend schlecht geschraddelte Geigerei, eigenwillig intonierte Gesänge oder die monoton runtergeleierte Leidensgeschichte des Verkäufers der Obdachlosenzeitung erdulden muß.
Natürlich gibt es Ausnahmen, wie den jungen Mann, der nur kurz erklärte: "Ich weiß, daß ich einige von Ihnen nerve, sie wissen bei mir gibt's die neueste Motz - Danke".
Sympathisch, statt störend.
Viel schlimmer finde ich aber auch die Belästigung durch "Musik". Im Rucksack sind integrierte Verstärker mit denen erbarmungslos die ganze Bahn beschallt wird.
Gestern hat es mir gereicht und ich habe, als der Becherträger bei mir anlangte, einfach mal wortlos die Hand aufgehalten, um eine Entschädigung für diese Peinigung zu fordern.
Zu meinem Erstaunen griff der Geiger in die Tasche, schaute nochmal, sah daß ich meine Hand noch immer in seine Richtung hielt und gab mir tatsächlich 15 Cents.
Mein Erlebnis des Monats.

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